Warum Unternehmen produktzentrierter werden müssen
Die digitale Transformation betrifft nicht nur den Einsatz neuer Technologien, sondern auch die Art und Weise, wie Unternehmen organisiert sein müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Klassische, funktional ausgerichtete Strukturen stoßen schnell an ihre Grenzen, wenn es darum geht, innovative digitale Produkte erfolgreich zu entwickeln und diese an sich schnell verändernde Marktbedingungen anzupassen.
Erfolgreiche Unternehmen stellen das Produkt in das Zentrum ihrer strategischen und organisatorischen Ausrichtung. Das bedeutet, dass Teams, Prozesse und Technologien konsequent am Kundennutzen ausgerichtet sind.
Die Herausforderung besteht jedoch darin, dass viele Unternehmen nicht wissen, wie sie diesen Wandel pragmatisch und erfolgreich umsetzen können.
Und genau hier kommt der sogenannte „Product-Driven-Design“-Ansatz ins Spiel.
Typische Symptome einer nicht-produktzentrierten Organisation
Trotz moderner Technologien und Innovationsbereitschaft fehlt vielen Organisationen ein klarer Fokus auf Produkte und den entsprechenden Kundennutzen. Stattdessen bremsen strukturelle Schwächen und ineffiziente Prozesse Innovation und Markterfolg.
Entscheidungen basieren häufig auf internen Annahmen oder den Interessen von Stakeholdern statt auf validiertem Kundenfeedback, sodass Produkte häufig am Bedarf von Kunden vorbeigehen.
Langwierige Abstimmungen über Hierarchieebenen und komplexe Gremien verzögern strategische Entscheidungen und Silodenken zwischen den Bereichen Produkt, IT, Marketing und Vertrieb blockiert die Zusammenarbeit, den Informationsfluss und die Priorisierung. Ohne klare Priorisierung verzetteln sich Unternehmen in zu vielen Initiativen, ohne zu bewerten, welche davon tatsächlich Kundennutzen oder Business Value schaffen. Die Folgen sind Ressourcenüberlastung, unklare Zuständigkeiten und eine ineffiziente Entwicklung.
Oft ist auch die technologische Basis veraltet. IT-Systeme und monolithische Architekturen verhindern agiles, datenbasiertes Arbeiten und eine schnelle Reaktion auf Kundenfeedback.
Entscheidungen greifen zu kurz, da Verantwortlichkeiten fehlen. Vieles eskaliert nach oben, Prioritäten bleiben intransparent und Zielkonflikte bleiben ungelöst.
Im Alltag der Produktteams zeigt sich das besonders deutlich: Anstatt iterativ zu arbeiten, sind sie in Abstimmungen und Freigaben gefangen und verlieren so Tempo, Wirkung und Motivation.
Die Lösung: Einführung eines klaren Steuerungsmodells
Ein effektives Steuerungsmodell schafft die Voraussetzungen für eine produktzentrierte Organisation, indem es klare Entscheidungsstrukturen, Prioritäten und Verantwortlichkeiten festlegt. Anstatt Innovationsprozesse durch starre Hierarchien und langwierige Abstimmungen zu bremsen, ermöglicht es eine agile und fokussierte Arbeitsweise. Entscheidungen werden dort getroffen, wo die relevantesten Informationen verfügbar sind. Dadurch können Produktteams effizienter arbeiten und schneller auf Marktveränderungen reagieren.
Entscheidend ist hierbei das richtige Maß zwischen strategischer Führung und operativer Autonomie, denn nur so kann sichergestellt werden, dass beide Seiten optimal genutzt werden. Eine übergeordnete Produkt-Roadmap gewährleistet, dass alle Initiativen die Unternehmensziele unterstützen, während die Teams die erforderlichen Freiräume erhalten, um flexibel und datenbasiert zu agieren. Dies fördert eine konsequente Kundenzentrierung, reduziert interne Reibungsverluste und schafft ein Umfeld, in dem Innovationen zielgerichtet entwickelt und umgesetzt werden können.
Eine klare Governance-Struktur stellt sicher, dass Ressourcen effizient eingesetzt werden und Prioritäten konsequent am geschäftlichen und kundenbezogenen Mehrwert ausgerichtet sind. Eine produktzentrierte Organisation profitiert somit von einer schnelleren Produktentwicklung und einer stärkeren Markt- und Kundenorientierung, was den langfristigen Unternehmenserfolg sichert.
Wie produktzentrierten Organisationen messbaren Mehrwert schaffen
Der Wandel zur produktzentrierten Organisation ist nicht nur ein kulturelles Experiment, sondern auch ein äußerst wirksamer ökonomischer Hebel.
Unternehmen, die ihre Strukturen, Prozesse und Entscheidungslogiken konsequent auf das Produkt und den Kundennutzen ausrichten, erzielen deutlich spürbare Effekte: eine schnellere Entwicklung, eine höhere Marktrelevanz und einen effizienteren Ressourceneinsatz.
„Produktorientierte Organisationen denken nicht in Funktionen, sondern in Wertströmen. Sie organisieren sich um das herum, was tatsächlich Wirkung erzeugt und zwar entlang der gesamten Wertschöpfungskette.“
Geschwindigkeit und Flexibilität im Produktzyklus
Ein zentraler Effekt ist die Verkürzung der Time-to-Market. Durch autonome Produktteams, klare Entscheidungsmodelle und iterative Entwicklungsprozesse können neue Funktionen und Produktideen deutlich schneller umgesetzt werden. Strategische Entscheidungen werden dezentralisiert, die operative Autonomie steigt und somit auch die Innovationsgeschwindigkeit.
Fokus auf Business Value statt Projektinflation
In traditionellen Strukturen verlieren sich Unternehmen oft in zu vielen parallelen Initiativen. Eine produktzentrierte Organisation priorisiert dagegen systematisch nach klar definierten Metriken wie Kundennutzen, Marktpotenzial und strategischer Relevanz. Dadurch wird die Umsetzungseffizienz gesteigert und die Verschwendung interner Ressourcen reduziert.
Reduktion operativer Komplexität
Durch cross-funktionale Teams, klare Verantwortlichkeiten und eine transparente Governance werden interne Reibungsverluste reduziert.
Silos werden aufgebrochen, Abstimmungen minimiert und Eskalationen verringert. Dadurch gewinnt die Organisation an Struktur und Klarheit, was sich unmittelbar in höherer Produktivität und schnelleren Entscheidungen niederschlägt.
Datenbasierte Steuerung als Erfolgsfaktor
In produktzentrierten Unternehmen werden Entscheidungen nicht aus dem Bauch heraus oder entlang politischer Agenden, sondern auf Basis von Nutzungsdaten, Kundenfeedback und Marktsignalen getroffen. Das Ergebnis sind besser auf den Markt zugeschnittene Produkte, die kontinuierlich weiterentwickelt werden können und eine echte Differenzierung ermöglichen.
Wirtschaftliche Effekte im Überblick
Unternehmen können ihre Produktentwicklung messbar beschleunigen, indem sie auf autonome Produktteams setzen. Dezentrale Entscheidungen und iterative Prozesse ermöglichen eine schnellere Umsetzung neuer Funktionen direkt vor Ort, ohne Umwege.
Durch konsequente Priorisierung konzentrieren sich produktzentrierte Organisationen auf das Wesentliche. Sie verfolgen Initiativen mit klarem Kundennutzen und messbarem Geschäftswert. Dadurch werden Streuverluste reduziert und die Umsetzungsquote deutlich gesteigert.
Ein klar definiertes Steuerungsmodell mit eindeutigen Verantwortlichkeiten verhindert Eskalationen und Abstimmungsschleifen. Dadurch können Entscheidungen schneller, zielgerichteter und effizienter getroffen werden, ohne dass der Umweg über Hierarchien oder Gremien nötig ist.
Mithilfe von datenbasierten Feedbacks lassen sich Produkte gezielt weiterentwickeln. Dabei wird auf echtem Nutzerverhalten statt auf Vermutungen aufgebaut. Dadurch wird die Marktrelevanz erhöht, Fehlentwicklungen reduziert und der langfristige Produkterfolg gestärkt.
Cross-funktionale Teams mit echter End-to-End-Verantwortung arbeiten fokussierter, eigenverantwortlicher und ergebnisorientierter. Dadurch steigt nicht nur die Produktivität, sondern auch die Identifikation mit dem Ergebnis und somit seine Wirkung.
Diese Effekte sind kein Zufall, sondern das Ergebnis einer konsequent gestalteten Organisationsarchitektur. Wer produktzentriert arbeitet, stellt sicher, dass Technologie, Teams und Prozesse zu einem messbaren Geschäftserfolg beitragen, statt sich in Funktionalität und operativer Hektik zu verlieren.
Produktzentrierung ist somit nicht nur ein Organisationsmodell, sondern ein strategischer Wettbewerbsvorteil.
Die sechs relevanten Dimensionen für eine produktzentrierten Organisation
Für eine produktzentrierte Organisation ist ein ganzheitlicher Ansatz entscheidend, der alle relevanten Unternehmensbereiche einbezieht. Sechs zentrale Dimensionen bestimmen, wie effektiv ein Unternehmen seine Produkte entwickelt, skaliert und am Markt positioniert. Diese reichen von einer klaren strategischen Ausrichtung und der richtigen Organisationsstruktur über eine produktzentrierte Governance bis hin zu einer Technologiearchitektur, die schnelle Innovationszyklen ermöglicht. Nur wenn all diese Elemente aufeinander abgestimmt sind, kann eine schlagkräftige, kundenzentrierte Produktorganisation entstehen, die langfristig wettbewerbsfähig bleibt.

Strategie & Produktvision: Klare Ziele für digitale Produkte
Jede produktzentrierte Organisation beginnt mit einer klaren Vision:
- Was soll das digitale Produkt erreichen?
- Welchen Mehrwert bietet es für den Kunden?
- Wie trägt es zu den Geschäftszielen bei?
Ein klar definiertes Produktverständnis hilft, strategische Entscheidungen zu treffen und Prioritäten richtig zu setzen.
Organisationsstruktur: Cross-funktionale Teams statt Silos
Traditionelle Unternehmen arbeiten oft in funktionalen Silos: Marketing, Vertrieb, IT und Produktmanagement sind voneinander getrennt. Eine produktorientierte Organisation hingegen baut ihre Struktur entlang der Customer Journey auf.
Typische Struktur einer produktzentrierten Organisation:
- Cross-funktionale Teams mit klaren Verantwortlichkeiten
- End-to-End-Ownership entlang des gesamten Produktlebenszyklus
- Autonomie der Teams zur schnellen Entscheidungsfindung
Dadurch entstehen weniger Abhängigkeiten, schnellere Iterationen und eine höhere Kundenzentrierung.
Technologie & Daten: Architektur nach Business-Logik ausrichten
Viele Unternehmen kämpfen mit monolithischen IT-Systemen, die Innovationen bremsen. Eine produktzentrierte Organisation setzt auf:
- Domain-Driven Design, bei dem Technologie direkt an den Geschäftsanforderungen ausgerichtet ist
- Datengetriebene Entscheidungen, um Produkte kontinuierlich zu optimieren
- Modulare Architekturen, die schnelle Anpassungen ermöglichen
Technologie darf nicht als isolierte Einheit betrachtet werden, sondern muss aktiv zur Wertschöpfung des Produktes beitragen.
Führung & Kultur: Weg von Top-Down, hin zu Ownership
In einer produktzentrierten Organisation ändert sich auch die Führungskultur:
- Weg von klassischen Top-Down-Entscheidungen
- Hin zu selbstorganisierten Teams mit klarer Verantwortung
- Einführung von Value Stream Ownern, die End-to-End-Verantwortung für bestimmte Produktbereiche tragen
Ziel ist eine agile Entscheidungsfindung, bei der Teams die Freiheit haben, Innovationen eigenständig voranzutreiben.
Prozesse & Governance: Balance zwischen Struktur und Flexibilität
Ohne ein klares Governance-Modell führt Agilität schnell zum Chaos. Eine produktorientierte Organisation braucht:
- Ein abgestimmtes Roadmap-Management zwischen Teams
- Effektive Entscheidungsmechanismen, welche die Autonomie der Teams berücksichtigen und
- Iterative Entwicklungsprozesse, welche sich an Kundenfeedback orientieren
Hier spielen klare Priorisierungsmodelle eine Schlüsselrolle, um sicherzustellen, dass sich die Teams auf die richtigen Initiativen konzentrieren.
Produktentwicklungsprozess & Priorisierung: Von Idee zu Impact
Viele Unternehmen haben keinen klaren Fahrplan für die Entwicklung und Priorisierung neuer Produkte. Wichtige Schritte dabei sind:
- Discovery-Phase: Identifikation von Kundenbedürfnissen und Marktchancen
- Validierung: Hypothesengeleitete Tests, um Produktideen abzusichern
- Agile Umsetzung: Entwicklung in iterativen Sprints mit kontinuierlichem Kundenfeedback
- Messbare Priorisierung: Klare Entscheidungskriterien für Produkt-Roadmaps
Das Ziel ist es, Produkte zu entwickeln, die nicht nur technisch machbar, sondern auch marktrelevant sind.
Fünf konkrete Schritte für den Einstieg in eine produktorientierte Organisation
Der Weg zu einer produktorientierten Organisation beginnt nicht mit einer Reorganisation am Reißbrett, sondern mit gezielten und umsetzbaren Schritten, die Wirkung zeigen. Unternehmen, die ihre Struktur, Kultur und Prozesse konsequent auf das Produkt ausrichten möchten, sollten den Einstieg bewusst gestalten: klar priorisiert, praxisnah und mit messbarem Fortschritt. Im Folgenden sind fünf erprobte Schritte aufgeführt, um den Wandel wirkungsvoll einzuleiten:
1. Standort bestimmen: Wo steht die Organisation heute?
Bevor Initiativen gestartet werden, ist eine fundierte Standortbestimmung erforderlich. In einem kompakten Workshop mit den relevanten Produktteams wird der Reifegrad der Organisation anhand zentraler Fragen analysiert. Welche Strukturen sind bereits produktorientiert? Wo bestehen Lücken? Welche Stellhebel versprechen kurzfristig Wirkung?
Ziel: Ein gemeinsames Verständnis der aktuellen Situation schaffen und die Voraussetzungen für eine fundierte Priorisierung legen.
2. Fokus schärfen: Was ist wirklich relevant?
Auf Basis des Workshops werden die Handlungsfelder priorisiert. Dabei stellen sich folgende Fragen: Was zahlt direkt auf den Kundennutzen und den Unternehmenswert ein? Welche Themen blockieren derzeit die Produktteams? Der Fokus liegt auf den Bereichen mit dem besten Verhältnis von Wirkung und Umsetzbarkeit.
Ziel: Ressourcen gezielt einsetzen und Quick Wins von strategischen Baustellen unterscheiden.
3. Umsetzung starten: Erste Initiativen auf den Weg bringen
Mit klaren Prioritäten ins Doing gehen. Typische erste Schritte sind: eine übergreifende Produktvision erarbeiten, Rollen und Verantwortlichkeiten klären, Priorisierungslogiken hinterfragen und den Entwicklungsprozess stärker datenbasiert ausrichten. Bei diesem Schritt ist entscheidend, konkrete Maßnahmen zu starten und nicht Konzepte zu perfektionieren.
Ziel: Momentum erzeugen und zeigen, dass Produktorganisation mehr ist als ein neues Organigramm.
4. Impulse von außen integrieren: Best Practices adaptieren
Der Aufbau einer Produktorganisation muss nicht von Grund auf neu erfolgen. Erfahrungswerte anderer Unternehmen, gezielte Benchmarks und erprobte Modelle helfen dabei, blinde Flecken zu vermeiden und schnell dazuzulernen. Dabei ist es wichtig, sich inspirieren zu lassen, statt eine Blaupause zu verwenden.
Ziel: Umsetzung beschleunigen und Qualität sichern, mit dem Blick über den Tellerrand.
5. Governance klären: Verantwortung statt Hierarchie
Eine produktzentrierte Ausrichtung funktioniert nur mit klaren Entscheidungsmodellen. In diesem Kontext bedeutet Governance nicht Kontrolle, sondern Orientierung. Rollen wie die des Value Stream Owners stellen eine End-to-End-Verantwortung sicher, reduzieren Abstimmungen und fördern das Ownership auf Teamebene.
Ziel: Struktur geben ohne starre Hierarchien und damit echte Skalierbarkeit ermöglichen.
Diese fünf Schritte sind keine Theorie, sondern der Einstieg in eine neue Produktkultur. Wer sie durchläuft, schafft schnell Klarheit, Vertrauen und Effizienz. Genau das ist entscheidend, um Produktteams von der Umsetzung zur Wertschöpfung zu führen.
Nächster Schritt: Produktdenken zur Wirkung bringen. Mit Klarheit, Struktur und echtem Business Impact
Die Transformation zu einer produktzentrierten Organisation ist kein abstraktes Ziel. Sie ist ein messbarer Wettbewerbsvorteil. Unternehmen, die heute damit beginnen, können morgen schneller liefern, klarer entscheiden und nachhaltiger wachsen. DevelopX liefert die gesamte Struktur – von der Standortbestimmung über Governance bis zur Umsetzung.
In einem kompakten Strategieworkshop identifizieren wir die Hebel für mehr Produktfokus, Klarheit und Umsetzungskraft. Mit konkreten Maßnahmen, klaren Verantwortlichkeiten und maximaler Wirkung.
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